Vorgestellt: Lutz Schellenberg

14.05.2020 | aht

Das Hobby zum Beruf gemacht

Die Leichtathletik-Begeisterung von Lutz Schellenberg zeigte sich bereits im Kindergartenalter. Später betrieb er diese aktiv im Trainingszentrum seiner Heimatstadt Altenburg. Und weil Lutz Potential für eine sportliche Karriere hatte, schickte man ihn kurzerhand 1969 auf die Kinder- und Jugendsportschule nach Leipzig. Seine Spezialdisziplin war damals der Weitsprung. 1973 stellte Lutz mit 7,36 m seine Bestleistung auf. Seiner eigentlichen Liebe – dem Zehnkampf – durfte er erst später frönen.

Für den Sportbegeisterten war das Sportstudium an der DhfK die logische und konsequente Umsetzung seiner Ziele. Während dieser Zeit betrieb er auch drei Jahre lang Bobsport.

Bei seinem jetzigen Verein, den Sportfreunden Neukieritzsch, hat sich der Wahlleipziger vor allem mit seinen Erfolgen in den Wurfdisziplinen – sei es klassisch oder sei es im LSW-Spezialsportbereich – einen Namen gemacht. Und das sind auch die heutigen „Schokoladendisziplinen“ des ehemaligen Diplom-Sportlehrers.

Warum aber grade die Wurfdisziplinen?

Hier habe ich quasi aus der Not eine Tugend gemacht. Durch einen Meniskusschaden konnte ich nur noch diese Bewerbe ausüben und habe meine Ziele fortan darauf fokusiert. Bis heute bin ich damit sowohl national als auch international bei Wettkämpfen unterwegs.

Welchen Stellenwert nimmt dabei der LSW-Spezialsport ein?

Während meiner früheren Mitgliedschaft beim SV-Regis-Breitingen engagierte ich mich sehr für diese Spezialwurfarten. So setzte ich mich auch für die Durchführung entsprechender Meisterschaften an meiner damaligen Wettkampfstätte ein. Einen sehr engagierten Unterstützer fand ich dabei in dem leider viel zu früh verstorbenen Sportfreund Dieter Gerlach. Durch meinen späteren Vereinswechsel von Regis nach Neukieritzsch geriet dieses Engagement eher ins Hintertreffen.

Dennoch bin ich nach wie vor dem LSW-Spezialsport treu und betreibe ihn auch aktiv – im In- und Ausland. Damit wird es mir auch möglich, mehr Wettkämpfe im Wurfbereich zu absolvieren.

Diese abwechslungsreichen Disziplinen stellen zudem eine Bereicherung des Trainingsablaufes und der Teambildung in der Wurfseniorengruppe dar, die ich seit einiger Zeit auch leite.

Wie wird trainiert?

Vor Corona zu den üblichen Trainingszeiten mit „meinen Wurfmädels“ auf dem Sportplatz, Techniktraining auf der Nordanlage in Leipzig und Besuch eines Fitnessstudios.

Nunmehr werden zu Hause alle schon vorhandenen und nie genutzten Sportgeräte herausgekramt und genutzt, vorzugsweise das Laufergometer und die Kurzhanteln. Nebenbei wird wieder viel für die Dehnung gemacht sowie kräftigende Übungen absolviert.

Was sind die Ziele fĂĽr die Zukunft?

Gesund bleiben, meine sportlichen Leistungen halten bzw. verbessern, da ich ja mittlerweile als Pensionär mehr Zeit dafür habe.

Im Übungsleiterbereich möchte ich mich verstärkt um meine Schützlinge kümmern. Auch strebe ich eine stärkere Akzeptanz der Leistungen der Werfer seitens der Leitung an, denn sie haben sehr wohl auch entscheidend zum guten Ruf – national und international – der Abteilung Leichtathletik beigetragen.

Dazu möchte ich mich als Kampfrichter ausbilden lassen, um ggf. der Leichtathletik auch als Nichtaktiver treu bleiben zu können.

Was waren die persönlichen Höhepunkte im Sportbereich?

Als ehrenamtlicher Trainer war das die Auszeichnung mit der Ehrennadel in Bronze für „hervorragende Verdienste bei der Entwicklung und Förderung der Leichtathletik in Sachsen“ im Jahre 2018.

Als aktiver Leichtathlet wurde ich bereits im Juniorenbereich Vize-DDR-Meister im Weitsprung.

Im Seniorenbereich waren es zB 2019 der Weltmeistertitel im Werferzehnkampf in der AK 65, die Bronzemedaille bei den Senioren-Europameisterschaften 2006 in Poznan, Bronze auch bei mehreren Deutschen Meisterschaften im Werfer-FĂĽnfkampf, Gold bei den Hallenmeisterschaften mit dem Speer 2004 in Potsdam, dazu 3 Silbermedaillen in den Wurfdisziplinen Kugel, Diskus und Speer 2006 in Potsdam. Dazu zweimal Bronze 2017 und 2019 im Speerwerfen bei den Deutschen Meisterschaften in Erfurt.

Auch bei Landesmeisterschaften war ich gut unterwegs, habe ca. 100mal den 1. Platz belegt, 25mal den 2. Platz sowie 15mal den 3. Rang eingenommen – sowohl in der Halle als auch bei Freiluftveranstaltungen.

Leichathletik war und ist Lutz Schellenbergs Lebenselixier – und das wird auch so bleiben.

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