Vorgestellt: Werner Kargel

15.06.2020 | aht

Über 50 Jahre Trainertätigkeit

Werner Kargel ist eine Institution bei den Neukieritzscher Leichtathleten. Nahezu täglich treibt es den nunmehr 75jährigen auf „seinen Sportplatz“, wo er seit über fünf Jahrzehnten Schützlinge trainiert.

Von 1968 bis 1990 4- bis 7mal die Woche.

In den Jahren 1992 bis 2000 beschränkte sich seine Trainertätigkeit auf ein maximal zweimaliges Training pro Woche. Dies war durch berufliche Veränderungen – Schichtbetrieb, wohnungsgenossenschaftliche Leitungstätigkeit sowie Geschäftsführung nicht anders möglich. Danach wurde wieder ein 4-6maliges Training durch ihn angeboten – bis zur Corona-Krise.

Diese stellte selbst einen so erfahrenen Trainer wie Werner Kargel vor völlig neue Herausforderungen. Damit seine Athleten dennoch in dieser Zeit nicht auf seine Unterstützung verzichten mussten, lieferte er ihnen via Whattsapp, per Telefon bzw. Wurfsendung in den Briefkasten entsprechende Anleitungen ins „Homeoffice“.

Nun, da zumindest das Freilufttraining wieder begonnen hat, ist er wieder so oft es geht auf dem Sportplatz. Natürlich mit dem notwendigen Abstand und der Einhaltung der Hygienemaßnahmen.

Ihm bleibt derzeit nur die Hoffnung, dass das Wettkampfgeschehen wenigstens im Spätsommer 2020 wieder unter Auflagen stattfinden kann.

Und darauf bereitet er seine Schützlinge natürlich dementsprechend vor.

Werner Kargel hat eine lange sportliche Laufbahn vorzuweisen. Allerdings zunächst in anderen Sportarten.

So betrieb er von 1949 bis 1952 Turnen in der Kindergruppe des Luckaer SV, was sich von 1952-1955 bei Aktivist Deutzen fortsetzte. 1956 wechselte er zum Handball. „Zwischendurch“ betrieb er Leichtathetik beim SV Regis-Breitingen.

1965 kam er zur BSG Stahl Lippendorf, später ISG Lippendorf und nunmehr Sportfreunde Neukieritzsch 1921 eV, und übernahm das Training der dortigen Leichtathleten.

Seine jahrzehntelange Trainertätigkeit hat natürlich etliches bewirkt, so wechselten in den Jahren 1968 bis heute mehr als 30 Athleten in die Leistungszentren oder auf die Kinder-und Jugendsportschule.

Zudem wurden 2001 und 2002 seine Schützlinge Toni Kreßner und Peter Sokolowski

jeweils zum „Besten Nachwuchssportler des Landkreises Leipzig“ gewählt. Robert Elß wurde viermal Mitteldeutscher Meister bzw. holte 2010 und 2012 bei Deutschen Meisterschaften den 5. und 6. Platz über 400 m Hürden. Alexandra Heimbuch wurde 2012 Dritte im Kugelstoßen bei Deutschen Meisterschaften der Studenten.

Das sind beachtliche Erfolge, auf den der Neukieritzscher zu Recht sehr stolz sein kann.

Neben der ehrenamtlichen Tätigkeit als Trainer – in vergangenen Jahren auch zeitweise in Borna und Pegau – ist Werner Kargel auch immer mit von der Partie, wenn es etwas zu organisieren und vorbereiten gibt.

Bereits 1965 absolvierte er seinen ersten Übungsleiterlehrgang, dem natürlich noch unzählige folgten, einschließlich der Berufung zum Schiedsrichter des LVS und ab 1992 die Lizenz zum B-Trainer. Dazu fungierte Werner Kargel von 1966 – 1968 als Kampfrichter-Obmann des Kreises Borna und ist seit 1966 Mitglied des Kreisfachverbandes des früheren Kreises Borna, heute Landkreis Leipzig.

Seit 1968 ist der Neukieritzscher technischer Leiter bei der Abteilung Leichtathletik in Neukieritzsch.

Für sein immens hohes Engagement „in Sachen Leichtathletik“ wurde Werner Kargel schon vielfach mit Auszeichnungen bedacht.

So erhielt er u. a. zu DDR-Zeiten sämtliche Auszeichnungen des DTSB und des DVfL. Nach der Wende kamen noch die Ehrennadel des Landessportbundes Sachsen in Gold sowie die höchste Auszeichnung, die der Leichtathletikverband Sachsen zu vergeben hat – die Ehrenspange – hinzu. 2004 wurde Werner Kargel für sein unermüdliches Engagement für die Leichathletik bei der Sportlerwahl mit der Auszeichnung im Ehrenamt gewürdigt.

Werner Kargels Herz schlägt nach wie vor für die Leichtathletik und ihr erfolgreiches Fortbestehen in Neukieritzsch. Dafür setzt er sich gerne ein – jeden Tag aufs Neue.

Selbst tut er auch noch etwas für seine Fitness. Eine halbe Stunde Gymnastik- und Krafttraining täglich sowie 2mal pro Woche 25 – 30 km Radfahren.

Was er sich für die Zukunft wünscht:

In Gesundheit mit meiner Frau alt werden, das Urenkel groß werden sehen und das die Menschen endlich begreifen lernen, das keiner dafür kann, wo er geboren wurde.“

Des weiteren danke ich Allen, die mich im Laufe meiner Trainertätigkeit unterstützt haben. Das größte Dankeschön jedoch gebührt meiner lieben Frau Heidi, die mir allezeit den Rücken frei hielt bzw. hält.“

Werner Kargel hat zu allen Zeiten seine Trainertätigkeit bei den Neukieritzscher Leichtathleten in den Fokus seiner Freizeit gestellt.

Die Neukieritzscher Leichtathleten sind froh, einen so erfahrenen Trainer wie Werner Kargel in ihren Reihen zu haben.

Und doch müssen sie sich mit dem Gedanken vertraut machen, das Werner Kargel dieses Amt eines Tages nicht mehr ausüben wird.

Er ist fester Bestandteil der Abteilung

Und wird es irgendwie auch immer bleiben.

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